© Chrissi
Eisen

Kapitel 2

1 2 3 4 5 6 7

 

„Ähm, nun ja, da sollte er eigentlich auch sein, aber...“
„Aber was? Ich warte auf eine Antwort.
Doch wenn ich dich so betrachte, wie du gerade ziemlich rot wirst, denke ich du verheimlichst mir etwas?“

Langsam geht er noch einen Schritt auf Sandy zu und nimmt ihren Kopf vorsichtig in seine Hand, dreht ihr Gesicht zu sich und schaut ihr in die Augen, doch sie versucht seinem bohrenden und fragendem Blick auszuweichen, so gut es geht.

„Was war blos los mit ihr? So nervös war sie eigentlich nur, wenn sie etwas total verbockt hatte.
Doch was konnte es sein? Was hatte der kleine Tollpatsch nun wieder angestellt?“

„Also Sandy ich warte immer noch auf eine Antwort! Warum triffst du dich mit Elsenwald, obwohl du zuvor behauptet hast, er sei nicht da?“

Nervös sah sie ihn an, sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, wie sie es immer tat, wenn sie sich nicht mehr rausreden konnte.
Langsam setzte sie an: „Also weißt du, ich habe dir doch erzählt, dass er neue Kunstobjekte für die Ausstellung kaufen wollte.“

„Ja, hast du, aber weswegen bist du denn da jetzt so nervös? Nun sag mir doch endlich was los ist!“

„Ich, ich sollte die Kunstwerke, also ein paar wertvolle Vasen und Bilder auspacken, als sie bei uns im Museum ankamen, und Elsenwald hatte mich noch ermahnt, dass ich vorsichtig damit sein sollte und besonders gut darauf aufpassen sollte, weil die Stücke noch nicht gesichert hinter den Vitrinen standen und bereits die ersten Besucher in der Halle umherliefen, um die Ausstellung anzusehen.
Aber, aber ...
Also mein Handy klingelte und ich ging kurz vor die Tür, um in Ruhe zu telefonieren, weil ich dachte, dass es Britta ist, mit der ich mich zum bummeln verabreden wollte...“

„Du willst mir doch jetzt nicht etwa wirklich sagen, dass du die Sachen unbeaufsichtigt gelassen hast, wegen eines banalen Telefonanrufs????“

Allmählich wurde er ziemlich wütend und Sandy wusste gar nicht, wie sie ihm nun erzählen sollte, was passiert war...

„Doch, ich gebe ja zu, dass es dumm von mir war und dass ich auf die Sachen aufpassen hätte müssen!“
„Aber nun ja, ich habe es eben nicht getan, ich kann das jetzt auch nicht mehr rückgängig machen!“, sagte sie nun ganz gleichgültig.
„Also jedenfalls, als ich wieder in den Ausstellungsraum zurückkam, waren die Kisten mit den Kunstsachen weg und, und die sind mehrere hunderttausend Euro wert...
Ich habe die ganze Halle abgesucht, aber die Kisten standen nirgends.
Als Elsenwald mich dann fragte, wo denn die Vasen und so seien, musste ich es ihm sagen, dass ich nicht aufgepasst hatte und dass alles verschwunden war.
Zunächst war er ziemlich sauer und hat mich erst mal mit in sein Büro genommen.
Ich habe ziemlich viel geweint und ihm gesagt, dass ich nicht weiss, wie ich die Sachen jemals ersetzen soll...
Zuerst wollte er mich zur Rechenschaft ziehen und das Geld von mir zurück, aber dann meinte er, wenn ich guten Willen zeigen würde und, und na ja etwas nett zu ihm bin und so, könnte man das auch anders regeln!“

„Was musst du dafür tun? Was meinst du mit anders regeln?
Sandy, ich will von dir jetzt sofort hören, was da gelaufen ist!!!“