© Onuk
So wie früher

 

Sie war wohl mal wieder einmal zu neugierig und vor allem viel zu vorlaut gewesen? Lilli seufzte tief, schob das Arbeitsheft zurück, das Ende des Bleistiftes zwischen die Lippen und schaute runter in den Garten. Den liebte sie wie keinen anderen Ort auf der Welt. Zumindest was die Orte anging, die sie schon gesehen hatte. Und den Onkel Otto, der dort unten gerade die Rosen begutachtet - die Rosenschere schon in der Hand - liebte sie gleich mit.
Ruhig war es hier. Der Garten machte einen verwachsenen, fast verwunschenen Eindruck. Doch wenn man ganz genau hinsah, konnte man die konsequent ordnende und gestaltende Hand des Onkels darin erkennen.
Und genau darum war es in ihrem kleinen Frühstücksgespräch gegangen. Lilli hatte am Abend vorher die onkelsche Bibliothek durchstöbert. Fernsehen gab es hier nicht. Eine der wenigen Angelegenheiten die Lilli hier nicht so sehr gefielen, obwohl gerade dies die Ruhe zu einem erheblichen Teil ausmachte. Ein altes, illustriertes Buch über Kindererziehung war ihr beim Stöbern in die Hände gefallen. Das Thema hatte sie eigentlich nicht sonderlich interessiert. Aber sie mochte diese alten Zeichnungen sehr, die man in Sachbüchern aus der Zeit oft fand. Die waren meist so überaus deutlich und sagten häufig mehr aus als der begleitende Text.
So auch in diesem Buch. Es fing an bei alten, griechischen Gymnasien, gefolgt von mittelalterlichen Klosterschulen. Schüler in Tuniken, Trachten und allen möglichen Uniformen waren abgebildet. Aber es ging auch um Erziehung zu Hause. Gerade die Berichte über die Neuzeit - also die Neuzeit des Buches - um die Jahrhundertwende 1900 fand Lilli seltsam. Wie streng diese Lehrer und Väter dreinschauten. Und wie artig die Kinder in den Zeichnungen meist dastanden oder -saßen. Nun gut, ein paar andere Bilder gab es auch. Kinder die über Tisch und Bänke gingen. Oder eines, das einen Jungen zeigte wie er heimlich an einem Honigtopf in einer Speisekammer naschte. Aber da sah man auch schon jemanden - vielleicht den Vater, der das beobachtete und sehr erzürnt dreinschaute. Lilli hatte sich gleich gefragt, ob dem Jungen nicht eine deftige Strafe blühte. Schon weiter vorn im Buch hatte sie Illustrationen zu Bestrafungen gesehen. Alles Dinge, die sie bloß vom Hörensagen kannte. Eckestehen z.B. - Eingesperrtwerden. Aber meist wurde früher wohl durch Haue bestraft. So auch in dem Fall des naschenden Jungen. Lilli hatte die Seite umgeschlagen. Da stand das Malheur schon vor ihren Augen. Der Illustrator hatte sich einige Mühe gegeben, den nackten Popo des Jungen in einem sehr satten Rot erscheinen zu lassen. Der Vater saß auf einem Stuhl, den rechten Arm weit angehoben. Über seinem Schoß lag der Junge. Dessen Hose spannte um seien Knie. Spannte, da er offensichtlich strampelte. Auf jeden Fall hingen seine Beine nicht einfach nach unten. Auch berührten seine Füße den Boden nicht. Warum er strampelte erschloss sich leicht. Schon die Kolorierung seiner Pobacken machte klar, dass der Vater sich einige Mühe gab, den Jungen fühlen zu lassen, wie sehr er heimliches Naschen ablehnte. Hinzu kam aber das Gesicht des Jungen. Der versuchte sich aufzurichten und schaute über seine Schulter zurück zu seinem Vater empor. Tränen waren zu sehen. Der Mund stand weit offen. Was der Junge sagte - oder besser schrie ging aus der Bildunterschrift hervor. 'Der Nascher fleht um Milde - doch der Vater kennt kein Pardon!'
Lilli war von dem Bild nicht losgekommen. Ob es wohl realistisch war? Hatten die das früher so gemacht? Und tat das nicht höllisch weh? Lilli war es fast so vorgekommen, als ob sie sehen konnte, wie der arme Popo sich wand. Außerdem hatte sie sich eingebildet den Rückhall des letzten Popoklatschers noch vernehmen zu können. Lilli hatte das Bild eine Weile lang angeschaut. Es hatte sie sehr beängstigt - aber auch eine geheimnisvolle Faszination in ihr erzeugt. Wie sich Haue wohl anfühlte? Ob der Junge jemals wieder Naschen würde? Im Hintergrund sah man auf dem Bild noch den offenen Honigtopf auf dem Tisch stehen.
Weiter zu blättern hatte Lilli sich nicht getraut. Sie hatte ein Lesezeichen ins Buch gelegt und es auf dem Lesepult liegen lassen. Der Onkel hatte etwas erstaunt dreingeschaut, als der Gutenachtkuss diesmal nur sehr flüchtig ausfiel. Gleich hatte er sich gefragt, was denn mit Lilli wohl los sei.
Einschlafen hatte sie nur schwer können. Immer wieder hatte das Bild von dem gezüchtigten Nascher vor ihrem inneren Auge gestanden, und ihre Fantasie hatte der statischen Illustration echtes Leben eingehaucht. Bald schon war es kein Junge mehr gewesen, der über des Vaters Schoß lag. Und auch der Vater war kein Vater mehr - sondern ein Onkel Otto. Was die übergelegte Lilli angestellt hatte wusste die sich eng in ihre Bettdecke einwickelnde Lilli nicht. Aber dass ihr Popo schon mindestens so rot war wie der des Jungen in der Zeichnung, das hatte sie ganz deutlich gesehen. Beide Popos hatten sich ängstlich angespannt. Der der fantasierten Lilli und der der echten. Der Unterschied war aber, dass der Popo der Ersteren nackt und bloß auf die strafende Hand des Onkels wartete, während der der Zweiteren sich unter einer ängstlich festgehaltenen Bettdecke verborgen hielt.
Das beängstigende Bild und die dazugehörigen beunruhigenden Gedanken waren auch morgens noch nicht verblasst gewesen. Der Onkel war schon angefangen sich wegen Lillis abwesendem Zustand Sorgen zu machen. Beim Frühstück hatte er sie dann fragte, ob sie Probleme mit ihrem Lernstoff hätte. Lillis Aufenthalt bei ihm hatte nämlich den hauptsächlichen Zweck, ihr eine ruhige Umgebung für ihre Vorbereitung auf das Examen zu garantieren.
Lilli hatte noch etwas herumgedruckst. Doch dann war alles nur so aus ihr herausgesprudelt. Knallrot war sie dabei angelaufen, weil sie fand, dass sie sich wirklich kindisch verhielt. Doch zu ihrer Überraschung war der Onkel ausgesprochen ernst geblieben. Er hatte ihr sehr gezielt Fragen gestellt - und nach kurzer Zeit war Lilli in ein Gespräch über Für und Wider von Popohaue als Erziehungsmittel verwickelt gewesen. Lilli hatte dem Onkel natürlich nichts von der Fantasie erzählt, in der sie über seinem Schoß gelegen hatte. Doch im weiteren Verlauf, der etwas einseitigen Unterredung, war Lilli schnell klargeworden, dass der Onkel genau über sie sprach und nicht ganz allgemein über zu bestrafende Kinder. Lilli hatte sich außerstande gesehen zu verneinen, dass gelegentlich 'ein paar hintendrauf' - so hatte sich der Onkel ausgedrückt - auch für sie hilfreich sein könnten. Gerade jetzt, wo sie ja für das Examen schwer zu lernen hatte - und das vor allem, weil sie ja in der Vergangenheit einigermaßen faul gewesen war.
Wieder war es an Lilli gewesen rot anzulaufen. Ja, das war es ja, was sie ihm erzählt hatte, als sie ihn bat, zum Pauken kommen zu dürfen. Sehr schüchtern hatte sie eingewandt, dass bei ihren Alter doch wohl Popohaue nicht mehr wirklich angebracht seien. Doch da war der Onkel ganz anderer Meinung gewesen. Wer in unverantwortlicher Weise faul war, könne nicht beanspruchen, wie eine reife, erwachsene Person behandelt zu werden. Das sei auf jeden Fall seine unmaßgebliche Meinung. Fügte er, ob Lillis Widerworten etwas pikiert, hinzu. Lilli hatte sich beeilte ihm augenblicklich zu versichern, dass er natürlich ganz sicher recht habe, da sie, Lilli, bezüglich solcher Fragen vollkommener Laie sei. Das hatte den Onkel doch sehr besänftigt. Lächelnd hatte er gefragt: "Sollen wir das mal ausprobieren, Lilli?"
Lilli hatte sofort gewusst worauf er hinaus wollte. In ihre Augen war ein Quäntchen Besorgnis getreten. Ihr "Wie meint Du das?" hatte selbst für sie unglaubwürdig geklungen. Doch dem Onkel war es nicht zu blöd gewesen, auch diese Frage ernsthaft zu beantworten. "Bei Faulheiten oder Frechheiten gibt es ab jetzt im Hause Nukem Popohaue für Dich!" hatte er sie lächelnd vernehmen lassen. "Wir schauen mal, ob es nicht auch bei großen Mädchen noch wirkt. ja?"
Und als er gesehen hatte, dass Lilli nicht sonderlich begeistert war von dieser Idee, hatte er abmildernd hinzugefügt: "Ok, erst mal nur für diesen Aufenthalt. Geht ja auch um Dein Examen, Lilli!"
Lilli hatte sich gefangen gefühlt. Da sie sich schon zuvor als Laien eingestuft hatte, waren ihr keine wirklichen Gegenargumente mehr geblieben. Also hatte sie notgedrungen, leise aber deutlich eingewilligt. Der Onkel war aufgestanden, hatte sie bei der Hand genommen und auch vom Stuhl in die Höhe gezogen. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte Lilli gedacht, jetzt gäbe es gleich den ersten Popovoll. Aber Onkel Otto hatte Lillis Einverständnis nur feierlich durch eine feste Umarmung besiegeln wollen.
Nun saß sie hier und sah dem Onkel dabei zu, wie er vertrocknete Triebe, und solche, die sich der von ihm geplanten Wachstumsrichtung widersetzten mit der Rosenschere abknipste. Ja, der Onkel hatte etwas Beharrliches. Lilli mochte das eigentlich sehr. Es hatte Lilli schon oft dabei geholfen den richtigen Weg herauszufinden. Das Rot der Rosenblüten gemahnte sie an den rotkolorierten Popo. Nervös kaute sie auf dem Bleistift. So wie der Onkel dort unten gerade dafür sorgte, dass sich die Rosen seinem Plan nach entwickelten, würde er nun auch dafür sorgen, dass sich Lilli seinem Plan nach verhielt.
Erschrocken zog sie den Bleistift aus dem Mund. Dessen Ende war ganz zerkaut. Wie oft hatte der Onkel sie schon ermahnt, dass das ungesund sei und außerdem eine Vergeudung von Geld. Schnell ließ sie den Bleistift in der Schublade verschwinden - ganz so, als ob der Onkel ihn von unten sehen könnte. Besorgt fragte sich Lilli, ob Bleistiftkauen von nun an auch durch Popohaue geahndet werden könne - im Hause Nukem - erst mal nur während dieses Aufenthalts.
So als hätte Onkel Nukem ihre Gedanken vernommen, schaute er plötzlich nach oben. "Na, lernst Du schön fleißig, mein Kind?" rief er. Lilli war echt erschrocken. "Ja, ja, Onkel Otto!" rief sie übereilt zurück. Ganz deutlich war ein Hauch von schlechtem Gewissen zu vernehmen.
Onkels Lächeln erstarb für einen Augenblick, und Lilli wurde steif vor Schreck. "Nicht wieder tagträumen, Lilli!" mahnte er von unten. "Ich komme hinterher rauf und kontrolliere. Und Du weißt ja, was wir vereinbart haben!"
Lilli konnte nur noch nicken. Schnell zog sie das Arbeitsheft wieder heran. Wo war der Stift nur. Oh ja, sie erinnerte sich. Irgendwie musste sie den hinterher verschwinden lassen. Doch jetzt wurde er noch gebraucht. Hoffentlich hatte sie eine zweiten in ihrer Ausrüstung. Sofort danach zu suchen traute sie sich nicht. Jetzt galt es zu lernen.
Und wirklich. Schon die Möglichkeit, dass es Haue geben könne, änderte vieles. Lilli arbeitet für mindestens eine Stunde konzentriert und ohne an etwas anderes zu denken oder auch nur kurz aus dem Fester zu schauen. Lilli war echt überrascht, dass sie so schnell mit dem aktuellen Abschnitt fertig geworden war. "Vielleicht hat Onkel Otto wirklich recht und Haue hilft!" murmelte sie. Doch jetzt hatte sie sich eine Tasse Kaffee verdient. Sie stand auf. Ihr Blick fiel auf den zerkauten Bleistift. Schnell schaute sie in ihrer Tasche nach, ob sie Ersatz hätte. Hatte sie. Also schob sie das beschädigte Teil in die Gesäßtasche ihrer Jeans mit dem Vorsatz es so schnell wie möglich zu entsorgen.
Der Onkel saß im Wohnzimmer und las. Lilli ging direkt in die Küche. Erst mal im Mülleimer nachschauen, ob der Bleistift dort versenkt werden könne. Doch schon hörte sie Onkel Otto aus dem Wohnzimmer kommen. "Was hast Du vor, Lilli?" wollte er wissen. Schnell schob Lilli den Stift zurück in die Hosentasche. "Ich will mir einen Kaffe machen, Onkel Otto. Willst Du auch einen?"
Onkel Otto stand im Türrahmen. Er schüttelte leicht den Kopf. "Nein, nein, Lilli! Du weißt, dass ich es nicht gut finde, wenn Du dauernd Kaffee trinkst! Ich mach Dir mal einen Kräutertee, ja?"
Oh ja! Es schien sich einiges geändert zu haben. Dinge die Onkel Otto bisher nur ein wenig bemängelt hatte gehörten ab jetzt offensichtlich in den Bereich des Verbotenen. Lilli zog eine Schnute, sagte aber doch: "Ja, Onkel Otto!" Die neue 'Gesetzeslage' und der vermaledeite Bleistift verunsicherten sie. Erst mal wollte sie sich lieber mit Widerworten und Aufbegehren zurückhaltend verhalten.
"Dauert etwas, Lilli!" Er nahm den Wasserkessel und ging zum Spülbecken. "Du kannst mal bitte das kleine Beet links neben der Terrassentür jäten. Etwas Handarbeit ist immer gut als Ausgleich zum Lernen. Ich komm dann mit dem Tee raus." Er ließ den Kessel voll Wasser laufen. Lilli suchte nach Worten. Doch ihr fiel nichts ein. Der Onkel warf ihr einen fragenden Blick der Was-gibt-es-denn-noch Art zu. Und Lilli trollte sich. Das Beet war sehr klein und auch nicht sonderlich verunkrautet. Lilli hatte dem Onkel schon öfter beim Unkrautjäten geholfen. Nur dass er sie dazu so einfach abkommandierte war neu. Aber ok. Sie wollte aus bekannten Gründen deswegen jetzt keinen Streit vom Zaune brechen.
Als sie in die Hocke gehen wollte spannte der Bleistift in ihrer Gesäßtasche. Lilli fuhr wieder in die Höhe. Das blöde Ding musste jetzt auf der Stelle verschwinden. Entschlossen zog sie es aus der Tasche und schaute sich um. Wohin nur damit? Ihre Entscheidung fiel auf den Komposthaufen. Nur wenig Schritte bis dorthin. Mit der Spitze voran schob sie den Stift in das weiche Erdreich. Kein Problem das kleine Loch zu verreiben. Weg war der Beweis ihrer kindischen Stiftkauerei. Sie hastete zum Beet zurück und beeilte sich die verlorene Zeit einzuholen. Als sie den Onkel hinter sich Tassen, Kanne und Keksdose vom Tablett auf den Terrassentisch räumen hörte war sie schon mit 2/3 der Arbeit fertig. Der Onkel erlöste sie nicht von der Arbeit. Er wartete geduldig bis sie fertig war. Erst dann goss er Tee ein. Lilli wurde zum Händewaschen ins Haus geschickt. Mittlerweile kam sie sich, ausgelöst durch des Onkels verändertes Verhalten, echt um Jahre jünger vor. Das war ein seltsames, gar nicht so unangenehmes Gefühl. Im Zweischritt hüpfte sie die Treppe zum Badezimmer rauf - im Zweischritt kam sie auf die Terrasse zurückgehüpft. Der Onkel musste lachen. "Na geht es Dir gut?" fragte er. Lilli hüpfte an ihn heran und küsste ihn auf die Stirn. "Ja, Onkel Otto!" flötete sie. Dann saßen sie und tranken Tee. Dazu gab es diese leckeren Kekse - Backmeisterwerke von Onkel Ottos Nachbarin, die sie ihm regelmäßig zukommen ließ. Onkel Otto und Lilli plauderten. Weder Examen noch Tagträumen oder gar Haue waren Themen. Es ging unbeschwert zu wie immer - eher noch unbeschwerter, weil Lilli in einen sehr kindlichen Ton verfiel, den der Onkel sehr lustig zu finden schien.
Leider endete das ganze sehr abrupt. Der Onkel schaute auf die Uhr und sagte: "Pause zu Ende! Ab mit Dir - weiterlernen!" Lilli seufzte. Doch Onkels strenger Blick erstickte jeden Widerstand im Keime. Lilli stand auf und trottete zur Terrassentür. "Und denk daran, ich komme hinterher kontrollieren, Lilli!"
Vorbei war die Unbeschwertheit. Lillis Po spannte sich ängstlich an. Das war ein ganz neues Gefühl. Doch beim Treppehochsteigen machte sie sich klar, dass sie heute morgen schon echt viel geschafft hatte. Da würde der Onkel keinen Grund finden sie zu... Nein, überhaupt gar keinen.
Doch es kam dann ganz anders. Lilli hatte den nächsten Abschnitt durchgearbeitet, immer schön darauf achtend auch nicht den Bleistift in den Mund zu stecken, als sie mal wieder nach draußen schaute, sehen was der Onkel so trieb. Was sie dort sah ließ ihr Herz fast stehen bleiben. Der Onkel hatte das große Maschensieb neben dem Komposthaufen aufgestellt und fing gerade an, den Haufen umzusetzen. Lilli hatte ihm in der Vergangenheit dabei schon öfters zugeschaut. Eigentlich ein ganz einfacher Vorgang. Die kleinen, verrotteten Teile fielen durch das Sieb. Die großen langsam oder gar nicht verrottenden rutschten vorn vom Sieb herunter und wurden später in die Mülltonne geworfen.
Lilli was sofort klar, dass es noch eine dritte Klasse von Gegenständen gab, die vorne liegen bleiben mussten. Nämlich solche, die noch keine Zeit gehabt hatten zu verrotten. Abgekaute Bleistifte zum Beispiel, die erst vor kurzem in den Komposthaufen geraten waren.
Lilli entfuhr ein "Son Scheiß!" Gerade noch rechtzeitig zog sie ihr Gesicht vom Fester fort, denn der Onkel hatte sie gehört. "Sagtest Du was, Lilli?" rief er hinauf. "Nein - ähmm ja, Onkel Otto. Da ist was unklar hier in der Lektion!"
"Lilli, ich will solche Wörter nicht mehr hören, verstehen wir uns?" Onkel Otto hörte sich echt streng an. Wieder spannte sich Lillis Po an. "Ja, Onkel Otto! Entschuldigung! Mach ich nicht mehr wieder!" beeilte sie sich zu versichern.
Das schien dem Onkel erst einmal zu genügen. Lilli spähte hinter der Gardine hindurch nach unten. Er fuhr fort den Komposthaufen mit der Schaufel abzutragen und gegen das Sieb zu werfen. Früher oder später würde dabei Lillis knatschgelber Bleistift zum Vorschein kommen. Lilli zermarterte sich das Gehirn nach Erklärungen, die sie auf Onkels unvermeidliche Fragen hin abgeben könnte. Aber ihr fiel nichts ein. 'Versuch es mal mit der Wahrheit!' flüsterte ihr ihr Gewissen zu. Gleichzeitig machte sie sich klar, dass sie ihrer ersten Popohaue ganz nahe war.
Mit dem Lernen war es erst mal vorbei. Lilli musste zwanghaft bei der Durchsiebung des Komposthaufens zuschauen. Sie stand hinter der Gardine. Das Ausstechen jeder einzelnen Schaufel ließ sie ihren Allerwertesten anspannen. Ihre Hände hielt sie sowieso schon auf ihre Pobacken gepresst.
Da! Da war der Stift. Er rutschte das Sieb herunter. Onkel Nukem stand für einen Augenblick ganz still. Dann stellte er umständlich die Schaufel beiseite, ging langsam in die Hocke und nahm den gelben Stift ganz vorsichtig mit zwei Fingern auf. Mit dem Ärmel seiner Gartenjacke wischte er die Erdkrumen vom Stift fort. Er begutachtete ihn sorgfältig. Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf und drehte sich zum Haus um. Sein Blick wanderte hinauf zu Lillis Fenster. Lilli war dort nicht zu sehen. Schritt für Schritt war sie vom Fenster fortgegangen, bis die Wand ihren Rückmarsch stoppte.
"Lilli!?!?" Sie hörte den Onkel nach ihr rufen. Verärgerung lag in seinem Ton. Lilli hastete zum Fenster zurück und beugte sich raus. "Ja, Onkel Otto?" Er hielt den Stift in die Höhe. "Was ist das, mein Kind?" wollte er wissen.
"Weiß nicht!" kam es wie aus der Pistole geschossen. Lilli hätte sich selber ohrfeigen können. Natürlich wusste sie es. Und eben so natürlich wusste der Onkel dass sie es wusste. Zornesfalten erschienen auf seiner Stirn. "Komm sofort runter!" befahl er barsch.
"Ja, Onkel Otto!" flüsterte Lilli und war schon auf der Treppe. Im Eilschritt marschierte sie über den Rasen. Sie wagte es weder den Onkel noch den Stift anzuschauen. "Oh, Onkel Otto! Ich... ich... ich...!" sie wollte es ja jetzt beichten, aber ihr fehlten die Worte.
"Was hab ich über das Zerkauen von Bleistiften gesagt, Lilli?" fuhr er ihr über den Mund. Lilli schaute erschrocken auf. Sein Ton war viel erboster als sie es erwartet hatte. "Ist ungesund und kindisch, Onkel Otto!" antwortete sie schnell. Und fügte eben so hastig hinzu: "Aber ich.. ich war so nervös, Onkel Otto! Wegen der... der Popohaue und so, weißt Du?"
Der Onkel ging auf diese Entschuldigung gar nicht ein. "Hast Du Dir danach schon die Zähne geputzt?" wollte er wissen. Lilli schaute wieder zu Boden und schüttelte schuldbewusst den Kopf.
"Dann machst Du das jetzt sofort. Danach kommst Du wieder. Aber flott, wenn ich bitten darf!"
Lilli sauste ins Haus und ins Badezimmer und schrubbte sich sorgfältig die Zähne. Tränen standen ihr in den Augen. Sie hielt das nicht gut aus, dass der Onkel so böse auf sie war. Die Angst vor der Haue trat dahinter weit zurück. Kurzfristig zumindest. Als sie wieder auf die Terrasse wollte, traf sie auf den Onkel, der im Wohnzimmer gerade einen der Esstischstühle mitten auf den freien Platz vor der großen Verandascheibe platzierte. Lilli erinnerte sich sofort an das Bild mit dem Haue bekommenden Jungen. Dessen Vater hatte auch auf so einem Stuhl gesessen. "Komm her, Lilli!" Der Onkel wirkte plötzlich sehr ruhig und gefasst. Wäre dort nicht der Stuhl gewesen - Lilli hätte wieder Hoffnung gefasst, noch einmal mit blauem Auge, bzw. mit unversehrtem Popo davon zu kommen. Lilli schlurfte auf ihn zu. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Blick konsequent zu Boden gerichtet.
Onkel Otto setzte sich. "Schau mich an, Lilli!"
Das war eine harte Forderung. Lilli musste sich wirklich dazu zwingen. "Das Bleistiftkauen an und für sich ist zwar schlimm, Lilli. Aber ich hätte es dabei möglicherweise mit einer Ermahnung bewenden lassen!"
'Oh ja, Ermahnung! Ermahnung! Meinetwegen auch strenge Ermahnung! Superstrenge Ermahnung! Letzte... allerletzte Ermahnung!' schoss es Lilli hoffnungsvoll durch den Kopf. Doch der Onkel hatte im Konditional geredet. Die wirklich wichtige Frage kam jetzt. "Warum hast Du den Stift im Komposthaufen versteckt, Lilli?"
"Weil... weil... " Lilli fing an zu schluchzen. "Ich wollte nicht dass Du ihn findest, Onkel Otto!" heulte sie. "Wenn ich sagen würde, dass das unehrlich und feige war, Lilli - würdest Du mir da recht geben?"
Lilli schaute ihn aus tränenvollen Augen traurig an und nickte. "Ich bekomm jetzt Haue, Onkel Otto, ja?" wisperte sie.
"Ja Lilli, ich werde dir deinen Po versohlen, damit Du verstehst, dass Du dich ganz und gar daneben benommen hast!" Lilli nickte wieder. Ja, das verstand sie. Der Onkel hasste solche Heimlichkeiten und auch wenn man zu seinen Taten nicht stand.
"Ich möchte, dass Du nun Hose und Höschen herunterziehst, Lilli!"
Jetzt wurde es konkret! Lilli erschrak. Bisher hatte sie es geschafft, sich das Ganze nicht zu konkret vorzustellen. Vor allem die Möglichkeit, dass ihr der nackte Popo versohlt werden würde hatte sie geflissentlich außen vor gelassen. Dabei hatte der Junge in der Zeichnung seine Bestrafung doch auch auf das entblößte Hinterteil erhalten. Und die Lilli in ihrer Fantasie auch.
Unwillkürlich trat Lilli einen Schritt zurück und schüttelte heftig den Kopf. Ihre Finger hatte sich in den Bund ihrer Jeans gekrallt, so als bestände die Gefahr, dass die ganz von selbst herabrutschen würden.
"Lilli?!?!" Der Onkel hatte kein Verständnis für diese Verzögerung. "Machst Du wohl was ich Dir sage!"
"Bitte nicht, Onkel Otto! Bitte geht es nicht auf die Hose?" Sie schaute ihn flehentlich an.
Er schüttelte entschlossen den Kopf. "Oder wenigstens auf das Höschen! Bitte, bitte!"
Wieder wurde der Kopf geschüttelt. Der Onkel hielt ihr seine Hände hin. Ganz langsam, wie von einer unsichtbaren Kraft gezogen schob sich Lilli wieder näher an den Onkel heran und legte ihre Hände in seine. Er zog sie so weit vor, bis ihre Knie die seinen berührten. Ohne zu Zögern ließ er ihre Hände jetzt los und öffnete den Bundknopf ihrer Jeans. Lilli stand da, die Arme etwas gespreizt, sodass sie ihre Hose nicht berührten und schaute nach unten, dem Onkel bei seiner Tätigkeit zu. Der öffnete ihr gerade den Reißverschluss. Noch einmal flüsterte sie: "Bitte, Onkel Otto! Bitte nicht auf den Nackten!" Aber ihrer Stimme war anzumerken, dass sie an eine so glückliche Wendung des Ereignisses selber nicht mehr glaubte. Der Onkel zumindest ging darauf gar nicht ein, sondern streifte ihr die Jeans mit einiger Mühe über die Hüften herunter. Dabei wurde das Höschen schon zum Teil mit heruntergezogen. Bald folgte es vollends den Jeans, die schon um Lillis Knie herum lagen.
Lilli fühlte sich plötzlich so klein und hilflos. Hier stand sie, mit nacktem Po - die kühle Luft hier im Wohnzimmer machte es überdeutlich fühlbar - und würde nun bald den Weg über ihres Onkels Knie finden.
Sehr bald sogar. Ohne ein weiteres Wort packte Onkel Otto Lilli bei den Hüften und schob sie rechts neben sich. *Patsch* Sein rechte Hand tapste unangenehm auf Lillis Pobacke. "AUA" rief sie mehr vor Überraschung als Schmerz und hüpfte ein wenig vor. "Leg Dich über meinen Schoss, Lilli!"
Das war gar nicht so einfach, wie Lilli gedacht hatte. Bzw. sie hatte noch nie darüber nachgedacht. Aber mit Onkels Hilfe lag sie dann doch schnell in Strafposition. Wie seltsam sich das anfühlte. Vor allem war sie sich der Stellung ihres Popos überaus bewusst. Durch die nach unten gestreckten Beine war er sehr gerundet und die Haut leicht angespannt. Onkel Otto legte seine linke Hand auf die rechte Seite von Lillis Taille und zog sie näher zu sich heran. Lilli merkte, dass sie so eingeklemmt war. Auch wenn sie es gewagt hätte - ein Fortkommen wäre nun ausgeschlossen gewesen. Onkels andere Hand legte sich auf eine Pobacke. Kurz war es ganz still im Wohnzimmer. Nur das Ticken der großen Wanduhr war zu hören. Dann holte Onkel Otto tief Luft und sagte: "Es tut mir wirklich leid, Lilli, dass das nun sein muss. Aber Unehrlichkeiten und Heimlichkeiten sind mir zutiefst zuwider und ich werde sie Dir abgewöhnen. Und wenn es geht das Stiftekauen gleich mit!"
Lilli biss sich auf die Lippe, nur um nicht gleich wieder loszuheulen. Der Onkel sollte wieder lieb mit ihr sein. Und schimpfen sollte er jetzt gar nicht. 'Ob nach der Haue wieder alles gut ist?' fragte sie sich noch. Aber da löste sich schon die Hand von ihrem Po und die Hand auf ihrer Taille zog Lilli ein wenig weiter gegen Onkel Ottos Bauch.
'Jetzt! -Jetzt! - Jetzt!' hallte es panisch durch Lillis Hirn. Ängstlich spannte sie Pobacken und Beine an. Zwei niedliche Grübchen erschienen rechts und links. Der Onkel, dessen ganze Aufmerksamkeit nun auf Lillis rundliche Hinterbacken gerichtet war, konnte sich eines Schmunzelns trotz des Ernstes der Lage nicht erwehren. 'Zu alt!' dachte er amüsiert. 'Wieso eigentlich zu alt? Dieser Popo ist doch sehr geeignet um schmerzhafte Ermahnungen aufzunehmen. Und ängstlich ist Lilli auch, genau wie es ein kleines Mädchen wäre!'
Aber genug der sinnigen Gedanken. Nun war es an der Zeit Lilli in die Erfahrungswelt der Popohaue einzuführen. Die Hand fuhr mit einigem Nachdruck nach unten. KLATSCH landete sie weit gespreizt mitten auf Lillis rechter Backe. Zuerst reagierte einfach die Masse. Die Pobacke wurde von der Hand eingedrückt - wich teilweise zur Seite aus. Als die Hand hochfuhr schwang alles wieder zurück. Ein kurzes Beben folgte. Aber in dieses mischten sich schon andere Bewegungen, die der ersten Welle des Schmerzes geschuldet waren. Lilli zuckte vor. Natürlich fort von dem Brennen, das augenblicklich auf ihrem Po entstand. Weit kommen tat sie nicht. Ihre Oberschenkel stießen heftig gegen die, auf denen sie lag. Ihr Kopf schnellte in die Höhe. Dass es so weh tun würde, damit hatte Lilli nicht gerechnet. "AUAAAA!" schrie sie, und darin lag eine Menge Wut. Sie wollte nicht dass es so viel Aua bereitete.
Doch schon klatschte die Hand wieder auf. Diesmal links. Schon fuhren Lillis Hände nach hinten. "Neiiin! Onkel Otto!" verlangte sie energisch. Doch ihre linke Hand hatte überhaupt keine Chance den Weg zu der Zone des Brennens zu finden. Onkel Ottos Körper und auch die Rücklehne des Stuhles waren einfach dazwischen. Die rechte Hand erreichte die Backe, die den ersten Hieb hatte ertragen müssen zwar. Aber sie war viel zu klein, um die gefährdete Zone komplett zu schützen. KLATSCH - der nächste Hieb traf sie dort, wo Po in Schenkel überging. Die Hand hatte jedoch versucht die Mitte der Pobacke zu schützen. "NEIIIIIIIIN!" schrei Lilli wieder und versuchte den Kopf zu heben. Dazu verwandte sie die Linke, die ja zum Schützen sowieso nicht zu gebrauchen war, zum Aufstützen. Ihre rechte ruckte runter, dorthin, wo sie gerade der letzte Hieb erwischt hatte. KLATSCH - der freie Zugang zur linken Pobacke war sowieso ungehindert. Lilli versuchte sich zwar seitlich krumm zu machen, um auch dort mit der rechten Hand hinlangen zu können. Aber das widersprach anatomischen Tatsachen.
"NEIIINNNNNNNNNN!" erscholl es erneut. Die Wut machte langsam Verzweiflung Platz. Onkel Otto, der ja ganz genau sehen konnte, wo sich Lillis Hand gerade befand, zielte diesmal auf den oberen Teil der rechten Pobacke, deren andere Teile schon anfingen sich zu röten. KLATSCH! "Wirst Du wohl die Hand dort fortnehmen, Lilli!" schimpfte der Onkel.
"BITTEEEEEE! Onkel Otto! Das tut weh!" kreischte Lilli und versuchte sich seitwärts vom Schoß zu winden. Doch des Onkel gegen ihre Taille gepresste Linke vereitelte dies. KLATSCH! - die linke Backe war wieder an der Reihe! "Ich sagte..." KLATSCH "... Du sollst die Hand..." KLATSCH "...fort-" KLATSCH "...-neh-" KLATSCH "...-men!" Onkel Otto legte in diese sehr schnell verabreichten Hiebe einiges mehr an Schwung.
Lilli schrie wie am Spieß. Sie bäumte sich auf und Onkel Otto sah sich gezwungen, seine linke unter Lillis Bauch zu schieben und somit ihre Taille richtig zu umschlingen. Lillis Backen fühlten sich mittlerweile schon sehr weh an. Bei jedem der letzteren Hiebe waren ihre Beine wild in die Höhe geschnellt.
Trotz aller Verzweiflung war Onkel Ottos Forderung bis zu Lilli vorgedrungen. Schnell zog sie die Hand fort von ihrem Po. Sie brauchte sie nun auch vorn, um sich hochzustützen und ihren Körper nach links oder rechts zu drehen. Links dann, wenn der Hieb rechts traf und rechts wenn links. Aber auch das brachte keine Linderung, sondern vergrößerte nur den Bereich des Brennens, denn so konnte Onkel Otto einmal die linke - einmal die rechte - Pobacke ganz weit außen erreichen.
Lillis Haut sah jetzt schon recht rosig aus. Da sich die Treffer überlappten war von den anfänglichen sich klar abmalenden Umrissen der aufklatschenden Hand kaum noch etwas auszumachen. Die Färbung wurde zunehmend gleichmäßiger.
Onkel Otto musste sich nun wirklich anstrengen Lilli einigermaßen in Position zu halten - so sehr strampelte und wand sie sich. Sie hatte sich nun vollkommen aufs Bitten und Betteln verlegt. Doch der Onkel war noch weit davon entfernt dem stattzugeben. Aber er war jetzt mit den Hieben sehr sparsam. Nach jedem Hieb machte er eine Pause. Diese füllte er mit Hinweisen und Ermahnungen. Das sie diese Behandlung sehr wohl verdient habe, musste Lilli sich sagen lassen. Und dass der Onkel sehr wohl wisse, dass Haue schlimm weh tue, aber er genau beabsichtige dies Lilli spüren zu lassen. Auch wurde Stiftkauen, Unehrlichkeiten und Heimlichkeiten noch mehrfach erwähnt. Dazwischen regelmäßig lauf klatschende, wohlplatzierte Hiebe. Der Onkel achte jetzt darauf die Hand immer genau dort zur Anwendung zu bringen, wo die Haut am wenigsten gerötet war. Er bezog auch das obere Drittel der Oberschenkel ein, die sich bei dem ganzen Gestrampel reineweg von selbst anboten. Zuletzt ging der Onkel dazu über Fragen zu stellen. Lilli nahm dies dankbar auf und beantwortete jede zu Onkels Zufriedenheit. Nein, nie, nie, nie wieder würde sie einen Bleistift auch bloß in den Mund stecken. Und beschwindeln würde sie den Onkel schon gar nie mehr! An Heimlichkeiten sei gar nicht mehr zu denken. Sie würde von nun an alles immer sofort sagen! Und ja, auch wenn sie befürchten müsse, Popohaue für das zu bekommen, was sie beichtete.
Der Onkel kam nun langsam zu der Überzeugung, dass die maximale Läuterung erreicht sei. Wortlos teilte er noch vier besonders nachdrückliche Hiebe aus. Zwei für jede Backe. Dann ließ er die Hand auf einer der hüpfenden und zappelnden Backen liegen. Den Arm um Lillis Taille lockerte er noch nicht. Das Mädchen war noch viel zu sehr in Aufruhr, als dass man es sich selbst hätte überlassen können. Noch immer war sie dabei Versprechungen zu machen. Nach ein paar Augenblicken sagte Onkel Otto ganz sanft. "Es ist vorbei, Lilli!"
War es natürlich noch nicht. Die Hiebe zwar - aber das Brennen breitete sich noch einige Zeit weiter aus. Heftiges Schluchzen erschütterte Lillis Körper. Da sie nun nicht mehr die Notwendigkeit sah, den Onkel irgendwie von der Fortführung der Bestrafung abzubringen, konnte sie sich voll ihrem Schmerz und Selbstmitleid überlassen. Der Onkel sah geduldig zu, wie das Winden immer schwacher wurde. Er begann Lillis wunden Po zu reiben. Das schien ein wenig Linderung zu bringen, denn Lillis Popo fing an genau in Gegenbewegung zu dem Reiben zu kreisen. So saßen bzw. lagen sie noch eine ganze Weile. Langsam ließ auch die Heftigkeit und Häufigkeit der Schluchzer nach. Onkel Otto zog seinen linken Arm zurück.
"Lilli, meinst Du, Du kannst jetzt wieder hoch?" fragte er freundlich. Lilli vermeinte sogar einen Hauch von Mitgefühl darin zu hören.
"Ja, Onkel Otto!" schluchzte sie. Mit Onkel Ottos Hilfe und einigen zusätzlichen, sehr wehleidigen Seufzern und schmerzgeschuldetem Lufteinsaugen gelangte Lilli wieder auf die Füße. Wie ein begossener - oder vielleicht eher geprügelter - Pudel stand Lilli da. Das Reiben ihrer Pobacken hatte sie nun selbst übernommen. Doch ganz wirklich war dieses arge Brennen von den Backen nicht fortzubekommen.
Onkel Otto hatte sich nun auch erhoben. Lilli schaute ihn an. Selbst durch Tränenschleier hindurch konnte sie erkennen, dass der Onkel lächelte.
Lilli holte tief Luft und versuchte das Schluchzen zumindest für einen Augenblick einzustellen. "Wieder gut?" flüsterte sie sehnsüchtig.
"Ja, Lilli!" sagte er Onkel bloß und breitete seine Arme aus. Lilli flog hinein. Selbst das Reiben war ihr aktuell nicht mehr so wichtig. Sie drückte sich an Onkel Ottos Brust und umarmte ihn eng. Er war wieder gut mit ihr. Das war das wichtigste. Sollte der Popo ruhig brennen. Das wollte sie aushalten. Nur dass der Onkel nicht mehr böse auf sie war, war von Bedeutung.
Vorsichtig löste sich Onkel Otto aus der Umarmung. "Los ab mit Dir ins Bett! Ich komme hinterher hoch und hole Dich! Dann reden wir!"
'Ja, Bett!' das war eine gute Idee. Lilli stolperte davon. In ihrer Verwirrung vergaß sie ganz, dass sie ja auch hätte Höschen und Hose hochziehen können. So watschelte sie, durch die um ihre Knie spannenden Kleidungsstücke behindert, aus dem Wohnzimmer und dann die Treppe herauf. Oben streifte sie endlich alles ab und warf sich bäuchlings aufs Bett. Die Hände flogen förmlich auf die jetzt puterroten, glühenden Pobacken und nahmen ihre reibende und massierende Tätigkeit wieder auf. Lilli fing bitterlich an zu weinen. Jetzt hier allein ließ sie das ganze, gerade Erlebte noch einmal Revue passieren. Und erst jetzt setze die wirkliche Reue und Beschämung ein. Immer wieder flüsterte sie schluchzend in das Kissen, dass sie die Haue wirklich verdient habe.
Und das war auch das erste, das Onkel Otto zu hören bekam, als er nach einer Stunde in Lillis Zimmer trat und sich zu ihr auf das Bett setzte. Lilli schob sich sofort an ihn, krümmte sich um ihn und legte ihren Kopf auf seinen Schoß. Er begann ihr Haar zu streicheln. Eine lange, ernsthafte Unterhaltung folgte. Ergebnis war, dass noch einmal die neuen Regeln im 'Hause Nukem' bestätigt wurden. 'Faulheiten oder Frechheiten aber auch Unehrlichkeiten, Heimlichkeiten und alle anderen Arten von Verfehlungen würden von nun an schmerzhafte Behandlungen von Lillis Popo nach sich ziehen.'
Nach dieser Auffrischung von Lillis Einwilligung wurde sie wieder in ihre Studierstube geschickt. Neben dem Arbeitsheft stand ein Glas mit frisch gepresstem Orangensaft. Außerdem hatte jemand ein weiches, großes Kissen auf Lillis Stuhl gelegt. Lilli strahlte selig. "Danke, Onkel Otto!" flüsterte sie glücklich, als sie sich überaus vorsichtig auf dem Kissen niederließ und das Arbeitsheft zu sich heranzog.

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